Um allen Spielern unserer letzten B-Jugend in der kommenden Saison die Möglichkeit zu geben weiterhin Spielpraxis zu sammeln, hatte sich der Verein entschlossen für die Saison 2015/16 eine eigene A-Jugend zu melden. Zu diesem Zeitpunkt waren alle noch davon überzeugt für einige Spieler das Sonderspielrecht für die Männermannschaft beantragen zu können. Doch die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten und die gestellten Anträge wurden abgelehnt. Hatten wir jetzt alles richtiggemacht oder war es doch ein Fehler eine eigene A-Jugend zu melden. Denn ohne eigene Mannschaft hätte der Genehmigung nichts im Wege gestanden.

Mit dem neuen Trainer sollte neuer Schwung ins Team kommen und aus den Individualisten eine geschlossene, eingespielte Mannschaft werden. Als die Staffel eingeteilt wurde, hatten sich noch sieben Teams angemeldet. Auf dieser Grundlage erfolgte die Planung der Kreisliga und des Kreispokals. Noch vor Beginn der Saison zog Großschweidnitz-Löbau seine Meldung zurück. Da unsere Mannschaft nicht gerade die stärkste war, schätzten wir uns glücklich Robert Lange, Jan Brzezina, Paul Tempel von Großschweidnitz-Löbau und Manuel Hanisch von Kemnitz begrüßen zu dürfen. Unser Kader umfasste jetzt 20 Spieler.

Für den 23.08.15 planten wir ein Vorbereitungsspiel gegen die A-Jugend der SG Motor Cunewalde. Es ging darum die Vorgaben des Trainers umzusetzen, Disziplin zu zeigen und so lange wie möglich spielerisch mitzuhalten. So kam zum ersten Mal eine Dreierkette zum Einsatz. Was wie zu erwarten, für ziemlich viel Durcheinander sorgte, da jeder erst einmal seine Position finden musste. Dennoch konnten wir in der ersten Halbzeit gut gegenhalten. Es war jedoch eine Frage der Zeit bis Cunewalde in Führung ging, diese bis zum Ende auch weiter ausbauen konnte und als verdienter Sieger den Platz verließ. Ein schmerzliches Ende hatte der erste Einsatz von Lucas Brösel; wenige Minuten nach seiner Einwechslung und dem ersten Kontakt mit Ball und Gegner, zog er sich eine folgenreiche Verletzung zu.

Ein weiteres Vorbereitungsspiel gegen die B-Jugend aus Neugersdorf fand nur zwei Tage später statt, um weitere Spielpraxis zu erlangen und Abläufe zu festigen. Am folgenden Sonntag begann die Saison gleich mit einem schweren Gegner – Ostritzer BC. Ausgetragen wurde das Match „auf dem Sand“ in Lawalde da unser Platz nicht bespielbar war. Leider mussten wir bereits in der fünften Spielminute den ersten Treffer hinnehmen, was unsere Jungs natürlich nicht gerade motivierte. In der 29. Minute erzielte Ostritz das 0:2. Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die verdiente Pause. Mit neuem Elan ging es dann in die zweite Hälfte. Wir kamen deutlich besser ins Spiel und konnten in der 70. Minuten den verdienten Anschlusstreffer erzielen. Nach mehreren guten Chancen lag der verdiente Ausgleich in der Luft. Leider war es aber dann der Gegner, der in der letzten Spielminute noch einmal einnetzen konnte und die Partie mit 1:3 für sich entschied. Im Kreispokal begannen wir bereits im Viertelfinale, da es ja nicht so viele A-Jugend Mannschaften gab. Hier trafen wir am 27.09.15 auf den Holtendorfer SV. Das Spiel fand auf dem Kunstrasenplatz in Neugersdorf statt. Erneut mussten wir bereits in der 22. Minute den ersten Gegentreffer hinnehmen und bis zur 43. noch zwei weitere. Das sah nicht gut aus für uns. Doch durch ein schönes Tor von Max Kalauch in der 45. konnten wir zumindest noch etwas verkürzen bevor es in die Halbzeit ging. Was dann passierte hatte kaum einer für möglich gehalten. Es gelang uns in der 81. Minute der so wichtige Ausgleichtreffer. Beide Teams stellten sich schon auf Verlängerung ein als Holtendorf in der 89. Minute erneut in Führung ging. Alle waren platt, enttäuscht und am Boden zerstört. Schon wieder verloren? Nein! Es gelang noch einmal vor das Holtendorfer Tor zu kommen und den Ball in den Maschen zu versenken. Wahnsinn, jetzt waren alle hellwach und so ging es dann über die volle Distanz bis zum Elfmeterschießen. Diesmal war das Glück auf unserer Seite und wir standen verdient im Halbfinale. Mittelherwigsdorf hatte sich durch den Rückzug von Großschweidnitz-Löbau für die nächste Runde qualifiziert und Herrnhut war durch Freilos von Beginn an für das Halbfinale gesetzt. Ostritz musste gegen Rauschwalde ran. Sicher keine leichte Aufgabe da Rauschwalde in der Meisterschaft bislang richtig gut unterwegs war. Da Pokal ja bekanntlich seine eigenen Gesetze hat, erwischte Ostritz einen richtig guten Tag und konnte sich mit 3:1 auf heimischen Platz durchsetzen.

In der Meisterschaft lief es so lala. Oft waren gute Ansätze zu sehen, aber so richtig sind wir darüber nicht hinausgekommen. Es gingen ziemlich viele Spiele verloren. Einzig Herrnhut schien uns zu liegen. Hier gelang uns ein Remis und der erste Sieg dieser Saison. Inzwischen hatten Mittelherwigsdorf und Holtendorf ihre Mannschaften zurückgezogen. Das bedeutete in der Meisterschaft nur noch gegen drei Teams zu spielen und für den Pokal war Ostritz für das Finale gesetzt. Wir mussten gegen Herrnhut ran. Im Grunde war die Meisterschaft völlig sinnlos geworden, sodass wir uns voll auf den Pokal konzentrierten. Also trafen wir am 08.05.16 in Schönbach auf Herrnhut. Die Zuschauer bekamen zu Beginn ein ziemlich ausgeglichenes Spiel zu sehen, da unser Gegner anscheinend das gleiche Ziel hatte wie wir. Erst in der 62. Minute konnte Herrnhut sein erstes Tor markieren. Nun war klar, dass wir alles auf eine Karte setzen mussten, wenn wir nicht aus dem Pokal fliegen wollten. Es wurde deutlich körperbetonter auf dem Platz und bescherte dem Gegner in der 72. eine Rote Karte. Dennoch wurde es für uns nicht wirklich leichter; Herrnhut stand tief und versuchte den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Wenn man allerdings einen hat, der schon im letzten Pokalspiel in der 90. treffen konnte, warum nicht auch gegen Herrnhut? Also fiel in der letzten Minute der Nachspielzeit der verdiente Ausgleich. Bitter nur, dass es für den „Jubelschubser“ die zweite Gelbe Karte und somit den Platzverweis gab. Also Vorteil ade´ und Verlängerung. Man sah bis zum Abpfiff eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten und einer weiteren Ampelkarte für den SFV. Der entscheidende Treffer konnte jedoch von keiner Mannschaft mehr erzielt werden. Bedeutete erneut Elfmeterschießen. Die Anspannung war spürbar und es kam der entscheidende Strafstoß. Schuss, Tor, Sieg und Finale! Kaum einer hatte es für möglich gehalten und dennoch konnte es den Jungs keiner mehr nehmen. Somit war klar, dass wir am 05.06.16 in Ostritz gegen Ostritz spielen würden. Die Vorzeichen standen leider nicht so gut, da zu den beiden bereits gelb/rot gesperrten Spielern noch eine Sperre durch die zweite Gelbe kam. Bevor es aber ins Finale ging, gab es noch ein „Freundschaftsspiel“ gegen Herrnhut. Zum gefühlten 100. Mal trafen wir in dieser Saison aufeinander. Da es hier für beide um wirklich nichts ging, kann man das Ergebnis mit 9:1 auch nicht wirklich als Erfolg werten. Einzig für die Moral und die positive Energie im Team war es von Vorteil.

Finaltag. Mit dem vollen Bus und jeder Menge guter Laune ging es nach Ostritz. Da wir bislang noch nie als Sieger gegen den Gastgeber vom Platz gehen konnten, war klar wer als Favorit und wer als Außenseiter ins Spiel ging. Es fiel ein weiterer Spieler krankheitsbedingt aus und so konnten wir nur mit einem Wechsler antreten. Egal, unsere Taktik war klar, wir hatten ja nichts zu verlieren. Uns hatte eh keiner im Finale erwartet. 14:00 Uhr endlich Anstoß. Wie zu erwarten übernahm Ostritz sofort das Spiel und hatte zu Beginn die besseren Chancen. Unsere defensive Ausrichtung machte sich bezahlt und einer kämpfte für den anderen. Es gelang uns nur teilweise für etwas Entlastung zu sorgen, aber die Zeit lief für uns. Es war zu spüren das der Druck für Ostritz immer größer wurde. Dann, bei einer der wenigen Offensivaktionen, war es passiert unser Linksfuß schließt mit rechts ab und es steht 0:1 für uns. Riesen Jubel und kurz darauf der Pausenpfiff. Allen war klar, was für eine Riesenchance das für uns bedeutete. Alle waren jetzt voll dabei, hier war heute alles möglich. Ab in die zweite Hälfte. Wir bekamen weiter Druck und auch Alu musste uns zweimal helfen. Doch die Zeit verging Minute für Minute. Jede Flanke, jeder Pass wurde im entscheidenden Moment abgefangen. Es gab zwei, drei richtig gute Konter die uns hätten erlösen können, doch es sollte nicht sein. Ostritz wurde immer nervöser, die Kräfte ließen nach und wir zogen in der 90. Minute unseren einzigen Wechsler. Kurz darauf der Pfiff. Aus, Ende, vorbei.

Kreispokalsieger A-Junioren 2015/16

An diesem Tag hatten wir alles richtiggemacht. Hatten eine geile Rückfahrt mit Begleitfahrzeug auf den Sportplatz nach Schönbach und ließen diesen unvergesslichen Tag gemütlich ausklingen. Es zeigt, was für Potential in der Mannschaft steckt. Wozu die Jungs fähig sind, wenn alle das gleiche Ziel verfolgen und sich einer für den anderen einsetzt. Schade nur, dass uns das noch zu selten gelingt.

Auf ein Neues für die Saison 2016/17. Vielleicht geht ja wieder was im Landespokal. (jk)